Verhaltenstherapie erklärt

Klassische Verhaltenstherapie:
Probleme gezielt angehen

Die klassische Verhaltenstherapie ist eine wissenschaftlich fundierte Form der Psychotherapie. Sie geht davon aus, dass problematisches Verhalten und belastende Gefühle im Laufe des Lebens erlernt wurden – durch Erfahrungen, Gewohnheiten oder ungünstige Denkmuster. Das Gute daran: Was gelernt wurde, kann man auch wieder verlernen oder verändern.

Wir arbeiten gemeinsam mit konkreten Zielen, die zu Deinem Leben passen.

In der Verhaltenstherapie arbeiten wir gemeinsam daran, ungünstige Denk- und Verhaltensweisen zu erkennen, zu verstehen und gezielt zu verändern. Dabei geht es nicht nur um Gespräche, sondern auch um praktische Übungen und neue Erfahrungen im Alltag

Markus, 42, arbeitet als Teamleiter in einem großen Unternehmen. Seit Monaten fühlt er sich ausgelaugt, hat das Gefühl, nichts mehr richtig zu schaffen, und schläft schlecht. Anfangs dachte er: „Das wird schon wieder“. Doch inzwischen zieht er sich zurück, hat keinen Antrieb mehr und merkt: Er steckt in einer Erschöpfungsdepression (Burnout).

In der Verhaltenstherapie geht Markus folgende Schritte:

  • Verstehen, was ihn in die Erschöpfung geführt hat: Zum Beispiel der ständige innere Druck, immer perfekt zu sein („Ich darf keine Schwäche zeigen“) oder kaum Pausen zuzulassen.
  • Den Alltag neu strukturieren: Gemeinsam erarbeitet er einen Tagesplan, in dem wieder kleine Aktivitäten und Erholungsphasen Platz haben – Schritt für Schritt, ohne Überforderung.
  • Negative Gedanken erkennen und verändern: Etwa Gedanken wie „Ich bin nichts wert, wenn ich nicht leiste“ werden durch realistischere, mitfühlendere Sichtweisen ersetzt.
  • Grenzen setzen lernen: Markus übt, im Job klarer „Nein“ zu sagen und seine Bedürfnisse ernst zu nehmen – ohne schlechtes Gewissen.

Mit der Zeit gewinnt Markus wieder Energie, Motivation und Selbstvertrauen zurück.

„Ich hätte nie gedacht, dass es mir wieder besser gehen kann. In der Therapie habe ich gelernt, nicht nur zu funktionieren, sondern auf mich selbst zu achten – ohne Schuldgefühl.“
– Markus, 42

So kann klassische Verhaltenstherapie Dir helfen

Ängste Schritt für Schritt überwinden Statt eine Angst sofort komplett zu bekämpfen, nähern Sie sich ihr langsam an. Wie beim Schwimmenlernen: Erst ans Wasser gewöhnen, dann im Flachen stehen, später tiefer gehen. Bei Höhenangst könnten Sie zum Beispiel zuerst vom Erdgeschoss aus ein hohes Gebäude betrachten, später im ersten Stock aus dem Fenster schauen und so weiter.

Neue, hilfreiche Gewohnheiten entwickeln Mit kleinen Belohnungen stärken Sie neues Verhalten. Wer Schwierigkeiten hat, morgens aufzustehen, könnte sich nach dem pünktlichen Aufstehen mit einer Tasse Lieblingskaffee belohnen. So wird das frühe Aufstehen mit der Zeit zur angenehmen Gewohnheit.

Negative Gedanken aufspüren und verändern Sie lernen, Gedanken wie „Das schaffe ich nie“ zu erkennen und zu hinterfragen: Stimmt das wirklich? Was spricht dagegen? So entstehen neue, hilfreichere Gedanken wie „Ich habe schon andere schwierige Situationen gemeistert“.

Beobachten und verstehen, was wirklich passiert Sie führen ein einfaches Tagebuch: Wann tritt das Problem auf? Was passiert vorher? Was tun Sie dann? So erkennen Sie Muster und können gezielt ansetzen.

Konfrontation statt Vermeidung Wenn Sie Situationen vermeiden, die Ihnen Angst machen, wird die Angst oft stärker. In der Therapie lernen Sie, sich diesen Situationen zu stellen – mit Unterstützung und in Ihrem Tempo. Eine Patientin mit Panik vor Supermärkten besuchte zunächst nur für zwei Minuten einen kleinen Laden, später länger und in größeren Geschäften.

Für Wen ist Verhaltenstherapie Geeignet?

Verhaltenstherapie hilft bei vielen psychischen Problemen wie:

  • Ängsten und Phobien
  • Depressionen
  • Zwangsgedanken und -handlungen
  • Stressbewältigung
  • Schlafproblemen
  • Schmerzen ohne körperliche Ursache

Diese Therapieform ist besonders für Menschen geeignet, die:

  • aktiv an ihren Problemen arbeiten möchten
  • konkrete Veränderungen anstreben
  • in überschaubarer Zeit Fortschritte erzielen möchten

So Läuft Verhaltenstherapie bei uns ab

  1. Kennenlernen: Wir besprechen Ihre Probleme und Ihre Lebensgeschichte.
  2. Verstehen: Gemeinsam untersuchen wir, was Ihre Probleme auslöst und verstärkt.
  3. Ziele setzen: Was möchten Sie erreichen? Wir planen konkrete Schritte.
  4. Übungen und Methoden: Je nach Ihren Zielen wenden wir passende Methoden an.
  5. Erfolge sichern: Wir üben, wie Sie Rückfälle vermeiden können.

Die Dauer einer Therapie hängt von Ihren individuellen Bedürfnissen ab. Meist sind es zwischen 15 und 40 Sitzungen, mit wöchentlichen Terminen.

Unsere Erfahrung: Verhaltenstherapie wirkt!

Die Methoden der Verhaltenstherapie sind wissenschaftlich gut erforscht und haben vielen unserer Patienten geholfen. Das Besondere: Sie lernen Werkzeuge, die Sie auch nach der Therapie selbstständig anwenden können.

In unserer Praxis passen wir die Therapie ganz an Ihre persönlichen Bedürfnisse an. Sie sind dabei kein passiver Empfänger von Ratschlägen, sondern aktiver Partner im Heilungsprozess.


Dieser Artikel ersetzt keine therapeutische Beratung. Bei psychischen Beschwerden kontaktieren Sie bitte Fachpersonen.

Nimm gern mit uns unverbindlich Kontakt auf.

Lern uns kennen im Erstgespräch. Dann schauen wir gemeinsam was zu dir passt.